Bonner Querschnitte 09/2013 Ausgabe 245

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Symposium an der Universität Siegen verhandelt â??Gewalt gegen Christenâ??

Der Forschungskoordinator des IIRF referiert zu Nigeria

Ein Bericht von Daniel Röthlisberger, Leiter der Bibliothek für Hugenottengeschichte im IIRF

 

Referenten im Gespräch (v.l.n.r.): Dr. Heiner Bielefeldt, Dr. Georg Plasger, MSc Joseph Yakubu, Dipl.-Jur. Hatem Elliesie, Dr. Heinz-Günter Stobbe, Dr. Hanspeter Jecker. (Foto © IIRF/rö)

 

(Bonn, 04.03.2013) Vom 14.-16. Februar 2013 fand an der Universität Siegen unter hochkarätiger Besetzung aus fünf Ländern das 14. Siegener Symposium zum Thema „Gewalt gegen Christen“ statt. Ziel der von den Siegener Professoren Georg Plasger (ev.) und Heinz-Günter Stobbe (kath.) initiierten Veranstaltung war es, anhand historischer und aktueller Fallbeispiele einen Beitrag zur systematischen Betrachtung von Christenverfolgung zu leisten: Das breite Spektrum der vieldiskutierten Analysen reichte von der Alten Kirche (Prof. Dr. Andreas Hoffmann, Siegen) bis zur Verfolgung von Christen in totalitären Staaten des 20. Jahrhunderts (Prof. Dr. Klaus Fitschen, Leipzig, Prof. Dr. Jochen-Christof Kaiser, Marburg) und umfasste neben kirchenrechtlichen Aspekten (Prof. Dr. Wilhelm Rees, Innsbruck) auch die Gewalt gegen Ungläubige im islamischen Recht (Dipl.-Jur. Hatem Elliesie, Berlin). Aus historischer und zeitgenössischer Sicht wurden die Leidenserfahrungen von Christen u.a. in China, Korea, Armenien sowie Indien und Indonesien beleuchtet.

MSc Joseph Yakubu (Universität Tübingen, Forschungskoordinator des Internationalen Instituts für Religionsfreiheit/IIRF) berichtete dabei über die Situation der Christen im nigerianischen Bundesstaat Jos und die Aktivitäten der islamistischen Terrorgruppe Boko Haram: Diese kämpfe mit brutalster Gewalt für einen christenfreien islamischen Gottesstaat im Norden Nigerias. Dabei bedrohe sie nicht nur Leib und Leben von Christen, sondern destabilisiere auch eine ganze Region. Trotz aller Bemühungen seitens der Regierung sei es bisher noch nicht gelungen, in der Region Sicherheit und Ordnung zu gewährleisten. Entsprechend wurden in dem Referat auch Vorschläge zur Verbesserung der Lage vor Ort diskutiert.

Aufschlussreich waren ebenso die Referate, die am Beispiel der Täufer (Dr. Hanspeter Jecker, Liestal), Katharer (Prof. Dr. Daniela Müller, Nijmegen) Hugenotten (Prof. Dr. Eckart Birnstiel, Toulouse) und der Brüderunität (Dr. Petr Hlavacek, Prag) die Gewalt von Christen gegen Christen thematisierten.

Über den Menschenrechtsdiskurs der Vereinten Nationen und die „Streitsache“ Religionsfreiheit berichtete Prof. Dr. Heiner Bielefeldt, UN-Sonderberichterstatter für Religions- und Weltanschauungsfreiheit, bevor das rundum gelungene Symposium mit einem Plädoyer für eine theologische Religionskritik (Prof. Dr. Georg Plasger) und einer Einladung zum Gebet für Verfolgte endete. Demnächst erscheint ein Tagungsband – zur Lektüre wärmstens empfohlen!

 

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·         Initiates file downloadFoto 1: Panorama (v.l.n.r.): Dr. Heiner Bielefeldt, Dr. Georg Plasger, MSc Joseph Yakubu, Dipl.-Jur. Hatem Elliesie, Dr. Heinz-Günter Stobbe, Dr. Hanspeter Jecker

·         Initiates file downloadFoto 2: Dr. Heiner Bielefeldt, Dr. Georg Plasger

·         Initiates file downloadFoto 3: Dr. Heiner Bielefeldt, Dr. Georg Plasger (schwarz/weiß)

·         Initiates file downloadFoto 4: MSc Joseph Yakubu, Dipl.-Jur. Hatem Elliesie

·         Initiates file downloadFoto 5: MSc Joseph Yakubu, Dipl.-Jur. Hatem Elliesie (schwarz/weiß)

·         Initiates file downloadFoto 6: Dr. Heinz-Günter Stobbe, Dr. Hanspeter Jecker

·         Initiates file downloadFoto 7: Dr. Heinz-Günter Stobbe, Dr. Hanspeter Jecker (schwarz/weiß)

·         Flyer der Veranstaltung (Initiates file downloadpdf)

 

Alle Fotos © IIRF/rö

Dokumente

BQ0245.pdf