Geboren im März 1945, verbrachte ich meine Kindheit wohlbehütet in einer kleinen Stadt nahe der Grenze zu Thüringen, machte dann aber meine Ausbildung zur Kinderkrankenschwester in der Uniklinik Hamburg-Eppendorf. Durch eine befreundete Kollegin ergab sich die Gelegenheit, für ein Jahr (1969) nach Ankara in eine türkische Familie zu gehen, deren Kinder (6, 3,5 und 2,5 Jahre) von einer deutschen Nanny betreut werden sollten. Neues Land, neues Leben, was mich, die ich wie eine Tochter im Hause gesehen wurde, sehr beeindruckte. Ich lernte Land und Menschen kennen und schätzen, blieb fast 10 Jahre dort, hatte eine eigene Familie und arbeitete im Ministerium für Fremdenverkehr und Information in der Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit, zusammen mit türkischen Kollegen. 

Seit 1981 wieder in Deutschland, habe ich wieder in meinem ersterlernten Beruf einsteigen können und war all die Jahre über Brückenbauerin zwischen den Kulturen. Dolmetscherstellen gab es damals noch nicht. Vor genau 30 Jahren habe ich zum lebendigen Glauben an Jesus Christus gefunden, was bisherige Schwerpunkte total auf den Kopf stellte. In Hamburg lernte ich eine kleine türkische Glaubensgemeinschaft kennen, in der ich mich lange Jahre mit einbringen und u.a. auch Missionseinsätze in die GUS-Länder mitbegleiten durfte. 1999 lernte ich das MBS kennen und wurde mit eine der ersten Absolventen mit Schwerpunkt Islam. Noch berufstätig stieß ich zur Bürgerstiftung Hamburg und konnte mich bei dem Mentorenprojekt YOLDAS (Weggefährte) für türkische Kinder mit einbringen. Seit Jahren gehöre ich mit zu dem Kreis „Christlich-Islamischer Dialog“ und verfolge die Entwicklungen innerhalb der türkisch-islamischen Gemeinde hierzulande mit großer Aufmerksamkeit. Gemeindlich bin ich heute in einer lebendigen, luth.-evangelischen Kirchengemeinde zu Hause und darf mich – mit Jahrgang 1945 schon längst im Seniorenalter – auf vielerlei Weise mit einbringen. Als Dozentin des MBS möchte ich den Studenten mit meinen Seminaren ein Basiswissen über den Glauben unserer muslimischen Nachbarn vermitteln und auch Angst vor dem Fremden nehmen, vor Menschen, die von Jesus Christus genau so geliebt sind wie wir.