Bonner Querschnitte 1/2005 Ausgabe 1
ZurückAllianzgebetswoche Uster/Schweiz
Schirrmacher: Christen sollen der Herrschaft von Jesus vertrauen
U s t e r (Bonn, 19. Januar 2005) â Christen sollten der veränderten Kraft der Botschaft von der Versöhnung und der unsichtbaren Herrschaft von Jesus vertrauen. Dies forderte der Bonner Ethiker Thomas Schirrmacher im Rahmen der Allianzgebetswoche im schweizerischen Uster (bei Zürich). Immer wieder hätten die Machtreiche dieser Welt â beginnend mit Herodes â das Reich Gottes gehaÃt, ja Panik vor ihm gehabt, obwohl es doch keine äuÃeren Machtansprüche stelle, sondern die Welt über die Herzen der Menschen verändere.
Hitlers Lieblingsvers
Hitlers Lieblingsvers aus der Bibel sei der Abschluà des Vaterunser gewesen, den er allerdings umgedichtet habe: âUnser ist das Reich, unser ist die Kraft und unser ist die Herrlichkeit, Amen.â âDoch dieses Reich ist ebenso wie das Alexanders des GroÃen, der Römer, Napoleons oder der Sowjetunion längst untergegangenâ, so der Theologieprofessor, der auch Rektor des Martin Bucer-Seminars ist und für die Kommission für Religionsfreiheit der Weltweiten Evangelischen Allianz arbeitet. Währenddessen wachse das Reich Gottes, das keine Kanonenrohre treffen könne, immer weiter.
Politiker sollten Bescheidenheit lernen
Die Politiker sollten angesichts dieser Erkenntnis Bescheidenheit lernen. So sei der ehemalige Bundeskanzler Helmut Kohl insofern ein gutes Beispiel, weil er in seiner Autobiographie Gott ganz klar die Ehre für den Fall der Mauer gebe, während manche Politiker, die weit weniger dafür getan hätten, heute versuchten, die Wiedervereinigung und die Freiheit in der früheren DDR als ihre Leistung darzustellen.âDiese Welt gehört nicht den Politikern und Wirtschaftskapitänen, sondern dem Schöpfer und Erlöser der Weltâ, zog Schirrmacher als Fazit in seiner Predigt über den Abschluà des Vaterunser zum Ausklang der Allianzgebetswoche.Schirrmacher hatte zuvor im Rahmen der Allianzgebetswoche an mehreren Abenden und in einem Seminar für Allianzmitarbeiter über ethische Themen wie âWahrheit und Lüge am Arbeitsplatzâ, âEvangelikale Ethik zwischen den Mühlsteinen des Zeitgeistes und evangelikaler Pharisäerâ und âSexualethik â warum wir nicht auf verlorenem Posten stehenâ gesprochen.