Bonner Querschnitte 14/2005 Ausgabe 14
ZurückIst der Islam zu Reformen und Aufklärung fähig?
Leiterin des Instituts für Islamfragen hinterfragt âIntegration von Migrantenâ in Gesellschaft und Bildungspolitik
(B o n n, 03. Dezember 2005) â Das âSicherheitspolitische Forum NRWâ hatte Ende November zum Thema âDer Islam und seine Wirkung auf Europaâ in die Bonner Friedrich-Ebert-Stiftung geladen. Mit den Worten: âNeben dem Christentum gehört der Islam mit seinen weltweit 1,3 Milliarden Gläubigen zur zweitgröÃten Religionsgemeinschaft. Seit dem 11. September 2001 ist der Islam unter Generalverdacht geraten, was zu einer Steigerung sozialer Spannungen beigetragen habeâ, eröffnete der Forumsleiter und Moderator H.J. Schaprian das Forum. Man dürfe das tolerante Miteinander nicht aus den Augen verlieren und müsse weiterhin den Dialog suchen.
Die Islamwissenschaftlerin Dr. Christine Schirrmacher verdeutlichte angesichts jüngster Krawalle in Frankreich, dass in der BRD Integration nie wirklich definiert und mit Inhalten gefüllt worden sei. Was also ist Integration und was möchte man mir ihr erreichen? Wie könne dem religiösen, sprachlichen und kulturellen Rückzug der dritten Generation einstiger Arbeitsmigrannten entgegen gewirkt werden? 70-80% der Muslime lebten unter der Scharia. Auch hier in Deutschland gäbe es einen politisch organisierten Islam.
Der Islam ist Bestandteil der deutschen Gesellschaft
Innenpolitisch hätte man sich, so Dr. Peter Frisch, Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz a.D.,
a) mit dem Terrorismus;
b) mit dem gewaltlosen Islam;
c) mit allen Muslimen beschäftigt.
Unerlässlich sei das Zusammenwirken deutscher Muslime mit den sicherheitspolitischen Organen. Aufgefordert seien die deutsche Muslime, an dem deutschen Kulturleben teilzunehmen sowie die im Grundgesetz verankerte Würde der Frauen, Töchter und Schutzbefohlenen zu achten und die ihre Gleichstellung zu respektieren. Ziel der Integration sei die Einheit in Vielfalt.
Eine Minderheit kann die Sicherheit aller gefährden
âTerror darf nicht verniedlicht werdenâ, betonte Nadeem Elyas, Vorsitzender des Zentralrates der Muslime in Deutschland. Verbrechen und Kriminalität würden im Islam verurteilt. Die Mehrheit der Muslime könne gleichzeitig muslimisch und deutsch sein. Kooperation sei muslimische Pflicht. Es gehöre aber zur Ausübung der Religionsfreiheit, nicht daran gehindert zu werden, weitere Moscheen zu bauen. AuÃerdem bräuchten die Muslime einen eigenen Religionsunterricht.
99,9% aller Muslime sind friedlich gesinnnt
âIslamisten sind eine kleine Minderheit, eine Sekte und eine junge Bewegung, die bisher noch nicht viele Anhänger mobilisieren konnteâ, formulierte Dr. Kai Hirschmann, stellvertretender Direktor des Instituts für Terrorismusforschung und Sicherheitspolitik in Essen. Zu beobachten sei allerdings, dass auch in Europa ein intensives Anwerben neuer, überwiegend jugendlicher, Rekruten stattfände.
Wiedergabe des Textes mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers.
Nachdruck honorarfrei, Belegexemplar wird erbeten.
Download des Volltextes der Evangelischen Allianz Bonn: www.evangelische-allianz-bonn.de/FES-Islam.htm
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